Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung!
Der Schock einer lebensbedrohlichen Diagnose wirft Menschen aus der Bahn. Fragen nach dem Sinn und der Dauer eines Lebens kommen unausweichlich.
Die Trauer um seine Gegenwart lässt ihn begreifen, dass seine Kraft, seine Fähigkeiten, seine körperliche Unversehrtheit und auch seine Autonomie keine selbstverständlichen Zustände mehr sind.
Es ist sicherlich eine der größten Leistungen eines sterbenden Menschen, seine Zukunft und gleichzeitig seine Vergangenheit abzugeben und zu bewältigen. Die Gefühle, die diese Trauer-Arbeit begleiten
ist eine Leistung in des Wortes tiefster Bedeutung.
Das Gefühlsspektrum ist breit: Zorn, Depression, Wut oder stille Traurigkeit in der momentanen Situation und jeweiliger Befindlichkeit....“
(Müller, Monika: Aus: Hospizzeitschrift Nr.3/S.3)
Es ist sicher eine große Verantwortung, sich dieser menschlichen Gefühle zu stellen. Jede Begegnung mit Gesunden oder mit Helfenden macht dem Kranken bewusst, was er selbst nicht mehr leisten kann.
Es bedarf einer langsamen Annäherung von Seiten der Begleiterinnen und Begleiter sowie ein sich Hineinversetzen in die Not und Verzweiflung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es deshalb manchmal
hilfreich sein kann, wenn diese Personen nicht zur Familie gehören.
Die Hospizbewegung bietet diese ambulante Begleitung an, wohl wissend, dass die Ehrenamtlichen Familie und Freunde nicht ersetzen, sondern das Gefüge von Hilfestellung nur ergänzen
können.
Hospizbewegung wird als Entlastung erfahren, wenn Belastungen für Angehörige oder Freunde deutlich spürbar werden. Wenn es für sie an der Zeit ist, etwas für sich selber zu tun, oder zwischendurch
Abstand zu bekommen, um sich hinterher wieder mit Geduld und Einfühlungsvermögen dem Schwerkranken oder Sterbenden zu widmen.
Es ist sicher ein Gespräch wert, um dies mit einer Mitarbeiterin unseres Hospizdienstes zu besprechen.
Link zum Film: Das kann Hospizarbeit vom Deutschen Hospiz- und Palliativverband: